Hohe Bildschirmzeit: Wie gefährlich ist digitaler Konsum?
Der Handywecker klingelt und deine erste Handlung am Morgen ist der Griff zum Smartphone. Im Halbschlaf drückst du die Schlummertaste. Kurze Zeit später ertönt das aufdringliche Geräusch erneut und gewinnt wie jeden Morgen deine Aufmerksamkeit. Und so beginnt sie in dieser Sekunde zu steigen – deine tägliche Bildschirmzeit.
Noch im Bett liegend checkst du die neuesten News, deine WhatsApp-Nachrichten oder deinen Instagram Feed. Das Smartphone arbeitet schon am frühen Morgen auf Hochtouren für dich. Und deine Augen arbeiten ab diesem Zeitpunkt fleißig mit. So nimmt der Tag seinen Lauf: Dein Handy liegt neben dem Frühstück auf dem Tisch, weicht dir während der Arbeit nicht von der Seite, und auch beim Einkaufen oder Sport kannst du dich nur schweren Herzens von deinem heißgeliebten Begleiter trennen.
Tägliche Routinen mit hoher Bildschirmzeit
Immer wieder wirfst du „nur mal eben kurz“ einen Blick aufs Display und bekommst dabei gar nicht bewusst mit, wie viele Stunden du auf Bildschirme starrst. Denn beim Smartphone alleine bleibt es nicht: Hinzu kommen Bildschirmzeiten von Laptops, PCs, Tablets und Fernsehern. Am Ende des Tages summiert sich die Gesamtnutzung deiner digitalen Geräte auf eine ziemlich hohe Stundenzahl – und das Tag für Tag.
Die meisten Deutschen nutzen Smartphones und Co. täglich. Doch die wenigsten hinterfragen ihre konstant hohe Bildschirmzeit. Das sah noch vor wenigen Jahren anders aus, doch inzwischen hat die Digitalisierung unser Leben fest im Griff.
Laut Angaben der „Frankfurter Allgemeine“ besitzen etwa 90 Prozent aller Deutschen ein Smartphone und verbringen im Durchschnitt 3,7 Stunden pro Tag damit. Hinzu kommen zahlreiche Stunden an Laptops und PC’s, denn die digitale Welt ist aus unserem (Arbeits-) Alltag nicht mehr wegzudenken.
Hohe Bildschirmzeit: Die moderne Sucht
Die Nutzungszeiten steigen also immer weiter an und auch die dadurch verursachten physischen und psychischen Beschwerden nehmen zu. So führt die stundenlange Bildschirmzeit zu Nacken- und Rückenschmerzen, Sehnenscheidenentzündungen, Schlafstörungen, innerer Unruhe und vor allem zu Sehstörungen. Doch was ist es eigentlich, das uns so sehr an Smartphones, Laptops und Co. fasziniert? Warum können wir das Handy nicht einfach zur Seite legen?
Im Grunde wirken all diese Geräte ähnlich auf uns Menschen wie eine Sucht: Sie machen abhängig. Bis zu 200 Mal am Tag zum Handy zu greifen, ist heute keine Besonderheit mehr. Sobald wir eine Nachricht auf dem Smartphone finden, werden wir belohnt: Der Körper schüttet Dopamin aus. Das Glückshormon sorgt dafür, dass wir uns bei Likes, Kommentaren oder Kontaktanfragen gut fühlen und das Verlangen nach mehr bekommen. Also greifen wir zehn Minuten später erneut zum Handy.
App-Entwickler arbeiten heute gezielt damit, uns süchtig nach den Anwendungen zu machen. Denn: Halten wir uns länger in einer App auf, erhöht sich die Kaufwahrscheinlichkeit. Das gleicht einem Teufelskreis. Wir können nicht genug von den digitalen Geräten bekommen – gleichzeitig lenken sie uns ab und machen uns krank. Und unweigerlich stellt sich die Frage: Sind wir abhängig von Smartphones? Und wenn ja: Was können wir dagegen tun?
Tägliche Bildschirmzeit reduzieren: Das hilft wirklich
Abhilfe für stundenlanges Chatten und Scrollen kann beispielsweise Digital Detox sein. Indem wir unser Smartphone einfach mal ausschalten – und hier fängt die Hürde für viele Menschen an – oder es bewusst in einen anderen Raum legen, gehen wir aktiv gegen die moderne Form der Sucht vor.
Weitere Tricks, um hohe Bildschirmzeiten im Alltag zu reduzieren:
- Süchtig machende Apps löschen
- Klingeltöne vorübergehend ausschalten
- Smartphone-freie Zonen und Zeiten festlegen
- Alternativen nutzen, zum Beispiel Armbanduhren und Wecker
- Verbündete suchen, um die Motivation zu steigern
Es braucht Übung und Durchhaltevermögen, um die durchschnittliche Bildschirmzeit einzuschränken, doch es zahlt sich aus: Stress, Druck, Kopfschmerzen und Verspannungen lassen nach. Die Konzentration wird wieder gesteigert und unsere Augen freuen sich über wohlverdiente und wichtige Auszeiten.
Gewinne die Kontrolle zurück
Es lohnt sich also, die eigene Bildschirmzeit regelmäßig kritisch zu hinterfragen und zu senken. Denn gerade durch die COVID-19 Pandemie hat sich das Nutzerverhalten zusätzlich verschärft: Laut „COMPUTERWELT.at“ verbringen wir durchschnittlich 27 Prozent unseres Tages online.
Achte daher auf deine körperliche und psychische Gesundheit. Kontrolliere deine tägliche Bildschirmzeit und die Medien selbst – vor allem in deiner Freizeit – anstatt dich von ihnen kontrollieren zu lassen.
Stressfreie Grüße
Deine Kerstin