Digitale Medien: Hilfe, macht die Digitalisierung krank?
Sind digitale Medien ein Fluch, ein Segen oder eine Frage des achtsamen Umgangs? Diese Frage wird seit vielen Jahren in sämtlichen Bereichen unseres Lebens heiß diskutiert. Ob in Schulen, Unternehmen, in der Politik oder im Privaten – die Debatte rund um digitale Medien, ihre Nutzung und die damit verbundenen Vor- und Nachteile erregt die Gemüter. Die Covid-19-Pandemie hat den Meinungsaustausch abermals angeheizt und die Ausweitung des Homeoffice und Homeschoolings bietet jede Menge Potenzial für Zündstoff. Doch warum ist diese Debatte eigentlich so explosiv? Und was kann jeder Einzelne von uns tun, um reflektiert mit digitalen Medien umzugehen?
Zeit für einen kurzen Faktencheck: Digitale Medien sind allgegenwärtig und doch nehmen wir ihre Omnipräsenz kaum noch wahr. Das Lesen von E-Mails, Schreiben von Nachrichten, Veröffentlichen von Social-Media-Postings und der ständige Blick aufs Smartphone sind für die meisten von uns zu einer vollkommenen Selbstverständlichkeit geworden. Kein Wunder, denn die Nutzung digitaler Medien ist nicht nur unvermeidbar, sondern auch praktisch und bequem. Doch die Gefahr liegt wie bei allem, das zur Gewohnheit wird, darin, dass unser Verhalten vollkommen automatisiert und nahezu unterbewusst abläuft. Dadurch hören wir auf, unser tägliches Verhalten zu prüfen und es kritisch zu hinterfragen.
Digitale Medien: Vorteile & Risiken
Stellen wir an dieser Stelle kurz die gravierenden Vorteile und größten Risiken unseres digitalen Konsums gegenüber, um die Tragweite der digitalen Mediennutzung zu erfassen. Die positiven und negativen Punkte der Digitalisierung für die Deutschen hat der Bundesverband Digitale Wirtschaft BVDW (e.V) gemeinsam mit der Forschungsagentur DCORE in einer Studie im Jahr 2019 erfasst.
Vorteile digitaler Medien
Die 7 größten Vorteile der Digitalisierung sind in den Augen der Deutschen laut der oben genannten Studie folgende:
- Erleichterter Zugang zu Wissen und Bildung
- Erleichterung im Alltag (Zeitersparnis)
- Mehr Möglichkeiten der Kommunikation
- Ermöglichung neuer (technischer) Innovationen
- Erleichterung im Beruf (höhere Effizienz, Flexibilität etc.)
- Entstehung neuer Berufe
- Mehr Möglichkeiten zur Meinungsäußerung
Nachteile digitaler Medien
Die 7 größten Nachteile der Digitalisierung sind für die Deutschen laut der oben erwähnten Studie:
- Totale Überwachung
- Sicherheitsrisiko
- Interdependenz (Abhängigkeit von Geräten, Internet etc.)
- Abbau von Arbeitsplätzen
- Anonymisierung der Gesellschaft
- Schnelligkeit des Alltags
- Überforderung mit der digitalen Welt
Digitaler Stress durch digitale Medien
Zudem sollte nicht vergessen werden, dass uns die permanente Erreichbarkeit, die Angst, etwas zu verpassen, die Reizüberflutung und das Auflösen der Grenzen zwischen Arbeits- und Berufsleben in einen dauerhaften Stresszustand versetzen können. Digitaler Stress, der für Körper und Geist entsteht, wirft wiederum unweigerlich die Frage auf: Macht uns die Digitalisierung krank?
Die Folgen eines hohen digitalen Konsums sind jedenfalls gravierend und reichen von Nervosität, mangelnder Konzentration, Unwohlsein und häufigen Infekten bis hin zum Burnout. Auch müde Augen, Kurzsichtigkeit und Kopfschmerzen können auf hohe Bildschirmzeiten zurückgeführt werden.
Zahlreiche Studien wie der „Psychoreport 2019. Entwicklung der psychischen Erkrankungen im Job. Langzeitanalyse: 1997 – 2018“ von der DAK-Gesundheit belegen außerdem, dass die Zahl psychischer Erkrankungen in den vergangenen Jahren enorm stieg. Gibt es einen Zusammenhang zur Digitalisierung? Möglicherweise, allerdings sollte beachtet werden, dass psychische Krankheiten wie Burnouts, Depressionen und Zwangsstörungen heute besser erkannt, diagnostiziert und erfasst werden als damals. Forschungen entwickeln sich in diesem Bereich stetig weiter.
Die Tatsache, dass uns digitale Medien unter Druck setzen, bleibt trotzdem bestehen. Die meisten von uns sind 24 Stunden am Tag erreichbar, sieben Tage in der Woche. Das Gefühl, im wahrsten Sinne nie abschalten zu können, macht sich deutlich bemerkbar. Als Augenoptikerin kann ich zudem bestätigen, dass unsere Augen dringend Pausen und gezielte Auszeiten benötigen, um im digitalen Alltag langfristig gesund zu bleiben.
Machen digitale Medien krank?
Wie lauten denn nun die Antworten auf die anfänglich gestellten Fragen? Zunächst halten wir fest: Die Debatte rund um digitale Medien ist deshalb so hitzig, weil digitale Mediennutzung unser Leben massiv beeinflusst. Wir wissen, dass es keinen Weg zurück gibt, und das ist auch gut so. Dennoch müssen wir aufpassen, dass unser eigener Fortschritt unsere Gesundheit nicht gefährdet. Die Frage, ob digitale Medien grundsätzlich ein Fluch oder Segen für uns sind, ist heute demnach gar nicht mehr relevant. Denn nahezu niemand, der in irgendeiner Form am regulären Schul- oder Arbeitsleben teilnimmt, kann sich ihnen entziehen. Die viel wichtigere Frage lautet daher: Wie können wir maximal von digitalen Medien profitieren und unsere Gesundheit dabei minimal gefährden?
Stress reduzieren: Digital Detox verspricht Abhilfe
Eine Möglichkeit ist beispielsweise Digital Detox. Das digitale Entgiften kann dabei helfen, äußeren Druck zu reduzieren und besser mit der digitalen Welt umzugehen. Bei der Arbeit sind wir häufig gezwungen, digitale Medien zu verwenden. In der Freizeit sieht das hingegen anders aus und genau dies sollten wir nutzen! Schalte das Smartphone öfter aus, lass dein E-Mail-Postfach einen Tag unbeachtet und wie wäre es mit einem spannenden Spielabend statt einem Serienmarathon?
Die Dosis macht (wie so oft im Leben) das Gift! Entscheide in deiner freien Zeit bewusst, wann, wie oft und wie lange du digitale Medien konsumierst. Das gibt dir die Möglichkeit, deine Augen, deinen Körper und deinen Geist zu entlasten. Schau dir für weitere Impulse unbedingt meine 5 Digital Detox Tipps an und sichere dir die innovative STRESSFREI.digital-Box! (interne Verlinkung: neue B2C-LP)
Stressfreie Grüße
Deine Kerstin
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