Stress reduzieren: 5 effektive Anti-Stress-Strategien
Das Smartphone blinkt heute Morgen zum zehnten Mal auf. Wobei, vielleicht sogar schon zum fünfzehnten Mal? Du hast den Überblick verloren. Während auf dem Bildschirm Push-Mitteilungen aufploppen, läuft auf deinem Tablet eine Nachrichtensendung – schließlich willst du informiert in den Tag starten. Daneben steht dein Laptop. Zwar ist es gerade mal 7:30 Uhr, aber dein Chef erwartet eine ausführliche Antwort auf seine E-Mail, die er gestern in aller Späte versendet hat… Na, kommt dir unser exemplarisches Szenario bekannt vor? Falls ja, solltest du dringend deinen (digitalen) Stress reduzieren!
Digitaler Stress ist ein Symptom der Digitalisierung. Er ist in der breiten Bevölkerung angekommen und inzwischen allgegenwärtig. Die langfristigen Stressbilanzen werden erst nach und nach deutlich, doch die kurz- und mittelfristigen Folgen unseres hohen digitalen Konsums sind heute schon spürbar: Ein Gefühl der Informationsüberflutung und der ständigen Erreichbarkeit breitet sich aus, das zu chronischem Stress, Erschöpfung und Gereiztheit führen kann. Hinzu kommen körperliche Beschwerden wie müde Augen, Kopfschmerzen und Nackenschmerzen.
Was genau ist digitaler Stress?
Der digitale Wandel hat unsere Gesellschaft fest im Griff. Ständig online und erreichbar zu sein, ist keine Seltenheit, sondern für die meisten von uns eine absolute Selbstverständlichkeit. Dieses Verhalten wird durch die Angst hervorgerufen, etwas Wichtiges zu verpassen. Auch der Druck, blitzschnell zu antworten, ist hoch – und das betrifft nicht nur die Late-Night-Mails unserer Chefs. Auch Freunde und Bekannte erwarten, dass sie über WhatsApp und Co. zeitnahe Reaktionen erhalten. Immerhin verraten zwei kleine blaue Haken, ob wir ihre (Sprach-) Nachrichten bereits gelesen oder gehört haben.
Selbstverständlich bringt die vernetzte Welt zahlreiche Vorteile mit sich. Doch der psychische Druck, den sie gleichzeitig erzeugt, fordert einen hohen Tribut. Hand aufs Herz: Wann hast du dein Smartphone zum letzten Mal für mehrere Tage ausgeschaltet? Wann hast du zuletzt richtig konzentriert ohne jegliche digitale Ablenkung gearbeitet? Wann hast du dich zum letzten Mal nicht abhängig von digitalen Geräten gefühlt? Vermutlich ist es schon eine ganze Weile her, nicht wahr?
So wird digitaler Stress verursacht
Im Rahmen der Studie „PräDiTec: Prävention für sicheres und gesundes Arbeiten mit digitalen Technologien“ analysierten Forscher unter anderem folgende Faktoren, die für die Entstehung von digitalem Stress verantwortlich sind:
- Überforderung: Moderne Technologien entwickeln sich fortwährend weiter, doch nicht immer kommen wir umgehend hinterher. Das führt zu Überforderung, Frust und Selbstzweifeln.
- Unzuverlässigkeit: Wenn digitale Geräte nicht wie gewohnt funktionieren, löst das großen Stress in uns aus. Wir zweifeln in diesen Situationen daran, unsere Tätigkeit zuverlässig ausführen zu können.
- Das digitale Glashaus: Wer sich im Netz bewegt, hinterlässt Spuren. Dadurch entsteht die Angst, permanent überwacht zu werden.
- Ablenkung durch Unterbrechungen: Die Flut an Benachrichtigungen hält uns von Aufgaben ab, an denen wir gerade arbeiten. Das sorgt für Konzentrationsschwäche und vermindert die Effizienz.
- Bewertung und Leistungsdruck: Die Digitalisierung erhöht die Chance, kontrolliert zu werden – zum Beispiel vom Chef. Dadurch entsteht das Gefühl, sich ständig beweisen zu müssen.
Folgen eines hohen Stresslevels
Wenn sich der Stress erst einmal breit gemacht hat, lassen die Folgen nicht lange auf sich warten. Auf körperlicher Ebene macht sich digitaler Stress unter anderem dadurch bemerkbar, dass wir öfter krank sind und beispielsweise Probleme mit dem Verdauungssystem bekommen. Warum? Weil uns Stress unzufrieden stimmt und chronische Unzufriedenheit erwiesenermaßen das Immunsystem schwächt.
Stress reduzieren: 5 Anti-Stress-Strategien
Digitaler Stress belastet unsere Gesundheit – so viel steht also fest. Doch wie können wir Stress reduzieren und uns langfristig davor schützen? Hier kommen fünf Tipps für einen gesunden Umgang mit Stress:
1. Erreichbarkeit einschränken: Lege Zeiträume fest, in denen du für Kollegen, Kunden, Freunde oder Bekannte erreichbar sein möchtest. Außerhalb dieses Zeitraums solltest du in den Flugmodus gehen oder dein Smartphone am besten komplett ausschalten. So minimierst du die Versuchung, doch wieder schwach zu werden.
2. Bildschirmzeiten checken: Lass bei der Arbeit am PC entweder einen Timer laufen oder schau in deinem Smartphone nach, wie hoch deine tägliche Bildschirmzeit ist. Du wirst auf die durchschnittliche Höhe vermutlich leicht entsetzt reagieren. Ja, die Wahrheit kann bitter sein. Betrachte es als sportliche Herausforderung, diese Zeit von nun an zu reduzieren.
3. Handyfreie Zonen einrichten: Im Schlaf- und Kinderzimmer hat das Smartphone nichts verloren. Und vielleicht schaffst du es sogar, in der Küche oder im Wohnzimmer ebenfalls darauf zu verzichten. Handyfreie Zonen sollten außerdem das Auto (oder alternativ die Busfahrt zur Arbeit) sein. Du wirst sehen, dass du dein digitales Nutzungsverhalten dadurch automatisch massiv senkst.
4. Hobbys nachgehen: Stell dir vor, du reduzierst deinen digitalen Konsum täglich um eine Stunde. Das sind sieben Stunden in der Woche und ca. 30 Stunden im Monat. Wow, was du in dieser Zeit alles erleben könntest. Suche dir sinnvolle Beschäftigungen oder spannende, neue Hobbys und genieße jeden Augenblick!
5. Zeit zum Reflektieren: Nimm dir am Ende des Tages fünf Minuten Zeit, in denen du reflektierst, wie du heute mit deiner Zeit und deinen digitalen Geräten umgegangen bist und wie du weiteren Stress vermeiden kannst. Notiere: Was lief heute gut? Was willst du morgen besser machen?
Stress vermeiden durch Achtsamkeit
Orientiere dich an diesen fünf Strategien und erlange die Kontrolle über dein digitales Nutzungsverhalten zurück! Je bewusster und achtsamer du mit digitalen Geräten umgehst, desto besser schützt du deine Gesundheit.
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Stressfreie Grüße
Deine Kerstin