Handy für Kinder: Wie riskant sind Smartphones?
Ein Handy für Kinder – praktisch oder gefährlich? Diese Frage haben sich viele Eltern garantiert schon einmal gestellt. Und unweigerlich gehen damit auch Sorgen, Zweifel und Unsicherheiten einher: Ab welchem Alter sollte mein Kind ein Handy besitzen? Wie viel digitaler Konsum ist in Ordnung? Schadet der Blick auf das Display den Augen meines Kindes?
Auch die Debatte um angemessene Bildschirmzeiten für Kinder und Jugendliche ist aufgrund der Covid-19 Pandemie und dem damit verbundenen Homeschooling aktueller denn je: Experten diskutieren über die Folgen von zu viel Bildschirmzeit für Schüler. Dabei geht es meist um die Nutzung von PCs, Laptops und Tablets. Doch wie sieht es konkret bei Smartphone-Displays aus? Wie viel digitaler Konsum ist gesund, ab wann beginnt digitaler Stress und wie können Eltern die intensive Handynutzung ihrer Kinder reduzieren?
Handy für Kinder: Fakten & Folgen
Die JIM-Studie („Jugend, Information, Medien“) des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest („mpfs“) führt jährliche Basisuntersuchungen zum Medienumfang von 12- bis 19-Jährigen durch. Besonders spannend ist dabei der Blick, den die aktuelle JIM-Studie 2020 auf den Gerätebesitz von Jugendlichen wirft: Der Studie zufolge besitzen 94 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren ein Smartphone. Zudem sind mit 72 Prozent fast drei Viertel von ihnen im Besitz eines Computers oder Laptops.
Unsere Welt wird also immer digitaler – ein Prozess, der unaufhaltsam ist und viele Vorteile mit sich bringt. Aber: Die langfristigen Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Gesundheit von Kindern sind bislang nicht vollständig klar. Denn erst seit einigen Jahren wachsen Kinder und Jugendliche mit digitalen Geräten auf und nutzen diese nicht nur verstärkt in ihrer Freizeit, sondern auch zum Lernen.
Neben möglichen Konzentrationsschwächen ist eine weitere Folge dabei nicht außer Acht zu lassen: Die Bildschirmnutzung durch Handys und Tablets schädigt die Augen der Kinder. Warum? Weil sich unsere Augen beim Blick in die Ferne entspannen. Schauen wir jedoch überwiegend auf Bildschirme in kurzer Distanz, kann das dazu führen, dass die Augen in der Länge wachsen. Kurz gesagt: Die Sehkraft in der Ferne lässt nach und Kurzsichtigkeit wird begünstigt.
Da Kinder empfindliche Augen haben, sind sie besonders gefährdet. Hinzu kommt, dass Handys oftmals direkt vor das Gesicht gehalten werden. Im Vergleich zu Laptop- und Tablet-Bildschirmen ist die Distanz zwischen Display und Augen hier also besonders gering.
Wie viel Bildschirmzeit ist in Ordnung?
Es gilt, die Bildschirmnutzung von Kindern und Jugendlichen genau unter die Lupe zu nehmen und kritisch zu hinterfragen. Ebenso wichtig ist natürlich auch, zu wissen, wie viel Zeit Kinder täglich guten Gewissens vor dem Handy verbringen dürfen. Hierzu gibt es hilfreiche Richtlinien* für jedes Alter:
Handy für Kinder: 0 bis 2 Jahre
In diesem Alter sollten Kinder möglichst gar keinen Bildschirmen ausgesetzt sein. Besser ist es, ihnen Bücher zu zeigen oder ihnen Hörbücher vorzuspielen.
Handy für Kinder: 2 bis 3 Jahre
Maximal zehn Minuten sollten Kinder vor dem Handy oder Laptop verbringen, beispielsweise bei Video-Telefonaten mit den Großeltern.
Handy für Kinder: 3 bis 6 Jahre
Die Kinder können nun altersgerechte Inhalte konsumieren, jedoch nicht mehr als 30 Minuten am Tag und nur unter Aufsicht der Eltern.
Handy für Kinder: 6 bis 9 Jahre
Eine Stunde Bildschirmzeit täglich ist in diesem Alter vollkommen in Ordnung. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass sich die Kinder nicht zu nah vor dem Bildschirm befinden.
Handy für Kinder: Ab 10 Jahren
Nun bietet es sich an, ein Zeitkontingent mit Kindern zu vereinbaren. Dies könnte beispielsweise festlegen, dass das Kind sein Handy zehn Stunden in der Woche nutzen und sich diese Zeit selbst einteilen darf. Dadurch wird die vereinbarte Bildschirmzeit eingehalten und das Kind lernt gleichzeitig einen bewussten Umgang mit digitalen Medien kennen.
Digitaler Durchblick: Kinderaugen schützen
Es wird deutlich, wie sehr dieses Thema brennt: Kinderaugen müssen geschützt werden, um langfristige Schäden am Auge zu vermeiden. Aus diesem Grund haben mein Team und ich die gemeinnützige Schulinitiative “Digitaler Durchblick. Gesund am Bildschirm” ins Leben gerufen.
Im Rahmen der Initiative klären wir über die Schäden der Bildschirmnutzung bei Kindern auf und geben konkrete Tipps, die Eltern, Lehrer*innen und Schüler*innen informieren und motivieren, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Sichern Sie sich jetzt unseren kostenlosen Ratgeber und erhalten Sie weiterführende Informationen, um digitalen Stress für Kinder zu reduzieren!
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Stressfreie Grüße
Deine Kerstin
*Quellenangabe: Bayrischer Rundfunk und „SCHAU HIN!
“, die Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der beiden öffentlich-rechtlichen Sender Das Erste und ZDF sowie der AOK-Gemeinschaft